Es darf wieder was stattfinden!
Wie lange? Wie eingeschränkt auf Dauer? Keine Ahnung!
Ich befürchte netterweise nichts, auch wenn es nicht modern ist gelassen zu bleiben, und genieße es keiner Richtung und Meinung angehören zu müssen.

Meine eigene Wahrheit liegt nämlich seit Monaten irgendwo zwischen allen Stühlen im Lummerland, hinter den Sieben Bergen, jenseits dessen was ich alles freiwillig gehört habe, habe unfreiwillig anhören oder abwehren müssen.
Meine eigene Meinung dazu passt samt Kopfkissen immer noch in eine Nussschale, zusammen mit mir Däumelinchen und meinen Lieblingsträumen.

Im Angesicht der Extremen meines Freundeskreises, eingeklemmt zwischen Coronaleugnern und Drostenjüngern, atme ich tief durch, um liebevoll, wertneutral, in mir gefestigt, unpolitisch und ohne Verurteilung zu bleiben.
Es gelingt mir.
Meistens.
Am Besten dann, wenn ich mit mir alleine bin.
Ansonsten übe ich das, was des Anderen tantrisches Grundrecht ist.
Mein „ihn so sein lassen wie er ist“.
Ich nicke, wenn mir wer erzählt, was er so meint.
Damit kommt ich in der Regel gut zurecht.
Ein Kopfschütteln, wenn es sehr bunt zugeht, das erlaube ich mir, als Zeichen der Verwunderung und ab und an ein Lachen über die Verrücktheit der Welt.

Was tat sich also so insgesamt mit Teilnehmern im ANIMA*HAUS?
Nix - sonst hätte ich mich gemeldet und es Euch verkündet.
Wer Angst hatte, ich könnte ihn vergessen, wenn es weitergeht, obwohl er schon bezahlt hat, dem sei das erlaubt.
Wer mir schrieb, der hat auch immer persönlich Antwort bekommen.

Wie geht es mir generell?
Ich spüre mich reichlich und sorge mich nicht.
Die Zeit zieht rasch vorüber und trotz ihrer Freiheit nutze ich sie nicht so umfassend, wie ich es mir vornehme. Auch das darf sein.
Bin und bleibe Tantrika inmitten der Geschehnisse.
Mache spirituelle, körperliche und sexuelle Übungen.
Gedulde mich, gesunde und beobachte mich selbst.
Habe Zeit Kontakte zu alten Freunden zu intensivieren, was lange zu kurz kam. Gut das zu erleben und ebenso nett, wie toll ich mittlerweile kochen kann, weil ich die Zeit dazu habe.
Geschichten über freizeitbedingte Gewichtszunahme und innere Schweinehunde lasse ich für dieses Mal bewusst aus.
Mein linker Fuß ist endlich operiert und gesundet vor sich hin.
Ich muss mich nirgendwohin beeilen.
Passt.

Jaja, die Bewusstheit…
Ich übe mich in Bewusstheit und Liebe zu allen Äußerungen und Menschen, gleich ob in der Nähe oder auf die Ferne und ergreife nicht Partei wo das Größere in Persona es auch nicht täte.

Gut geht es mir damit die Dinge in ihrem So-Sein zu beobachten, annehmend abzunicken und jedem das Seine zu lassen, weil ich weiß, dass es mit seiner persönlichen Wahrnehmung, gespeist durch seine Geschichte und getragen von seinen Ängsten zu tun hat. Was dem einen sein willkürlicher Holocaust der Regierung ist dem Anderen schützende Notwendigkeit seines Heimatlandes.
Dem einen ist’s Tod, dem Anderen ein Schnupfen.
Das ist die Wahrheit, die ich auch keinem Absprechen will.
Wozu auch, es würde sich dadurch nicht verändern lassen, dass ich es verurteile. Mich dem entziehen aber, wo ich es möchte, das darf ich, solange ich es energetisch noch muss, wenn einer der Vertreter mir mit seiner Wahrheit allzu sehr auf die Pelle rückt und sich von mir verurteilt fühlt, sobald ich nicht einfach so in sein Lamentieren oder Schwadronieren einstimmen mag.

Ich hatte viel Gelegenheit mein persönliches Wedernoch und Sowohlalsauch zu üben und zu verteidigen, seit ich im November das aktuelle Newsletterbild kreiert habe, ohne zu wissen, dass es soooo lange dauern könnte, bis ich es benutzen werde und es trotzdem immer noch voll im Trend liegt.
Zeigt es doch mich im schlankesten Zustand des vergessenen Eremiten mit der Gongbettelschale - das Haar nicht so grau aber auch die Stimmung nicht ganz so hoffnungsvoll wie in Natura. Untertitel:
„Besser Meditieren als Rumsitzen und gar nix tun.“
Und ehe mich wieder einer deswegen anschreibt - ja, es soll schwarzhumorig-makaber sein und ein Wenig mit lächelndem Augenzwinkern und einer Träne der Realität. Ich hoffe Deine Definition war dabei.
Ich erlaube hiermit, dass es auch anders interpretiert werden darf - je nach persönlicher Geschichte - positiver oder negativer, so wie gewünscht, wenn es wem hilft. Ich kann‘s eh nicht für Dich tun.

Richtig schön war’s die letzten Monate - fasst wie im Vorruhestand - ein Wenig wie mit einem kleinen bedingungslosem Grundeinkommen und viel Zeit mit meinen nötigen Dingen keinen Phantasiedrachen-Stress zu haben, indem ich keine Teufel an die Wand malte, keine spanischen Dörfer erklärte und nicht bereit war ein wie auch immer geartetes Armageddon zu ersinnen.
Den Rücklagen für ein Jahr sei Dank im Privaten - nun sind sie aufgebraucht.
Der Coronahilfe des Novembers und Dezembers Dank im Geschäftlichen - mal sehen was die nächsten Monate so bringen werden.
Ich bin ohne Sorge stressfrei hierher gekommen und werde mir deshalb auch jetzt keine zulegen.


Ganz ohne Kontakt mit Bemitleidungen und Beschuldigungen von Außen habe ich die Zeit aber doch nicht rumgekriegt.
Wahlweise wurde ich einmal ins Blaue hinein sehr bedauert unverschuldet pleite und depressiv zu sein und ein andermal beschuldigt anderer Leutes Steuergelder durch die Coronahilfe zu einem guten Leben zu nutzen.
Ja was denn jetzt…!?
Mal verurteilte mich jemand, dass es mir ausgerechnet jetzt nur ums Geldscheffeln gehe, mal fragte man sich im Juni warum ich nicht einfach öffne, wo doch die Gastronomen es auch längst wieder dürfen.
Mal war ich diejenige, die sich aus Angst ein Mutant zu werden nicht rechtzeitig impfen lässt, ein andermal tue ich es nur unter Druck, weil ich mich geschäftlich erpressen lasse.
Ja was denn jetzt….?!
Zum Glück ist all das keineswegs meine Wahrheit.
Wohl erkenne ich aber an den gefärbten Äußerungen, dass meine äußeren Spiegel des inneren Kritikers sehr gegensätzlich strubbelig sind.
Da kann ich noch dran arbeiten - bis ich damit im Frieden bin schwarz und gleichzeitig weiß zu sein, je nach Phantasie des Urteilenden.

Nun habe ich beschlossen mit öffentlichem Segen ab August meinen Unterricht in den Abendgruppen wieder halten zu wollen. So Gott will…. 🙄

Tantra ist eine offiziell undurchschaubare und daher auch (und vielleicht zum Glück) eine vergessene Branche.
Schwierig zu beurteilen und gleichzeitig eine Möglichkeit der Hochkontaktzeit gemeinsam mit anderen Branchen deren Ringelpiez-mit-Anfassen und Bäumchen-wechsel-Dich nicht wirklich zu verhindern ist, wenn man sich nicht komplett verbiegen will.
Nein, ich meine keine Bordelle mit ihrem 1:1 Kundenbetrieb - damit hat hier nichts was gemeinsam, außer dem Thema Sexualität an sich - sondern ich meine alltägliche Singletanzschulen, Kinderhüpfburgen, Kuschelparties, Discos, Swingerclubs, Leihentanzgruppen und Konzertbetreiber….
Halt alles was auf die Nähe und in die Gruppe geht.
Sein wir doch einfach mit diesen solidarisch stolz drauf so viel Nähe, Leben und Lieben zu transportieren, deren Wichtigkeit uns noch mehr bewusst geworden ist. Wir sind die systemrelevantesten, innigsten Begegnungsmöglichkeiten von allen! Prima, passt!
Mit Sex oder nicht Sex hat das Wenig im Sinn.
Corona wird obenrum übertragen, nicht untenrum, so viel Verständnis muss schon sein, bei allem was Recht ist.
Alle Bemühungen um Schließung mag bei den Bordellen die Schikane einer Bewegung sein, die Prostitution gerne ganz ausmerzen will und denen dazu jedes Mittel Recht ist, aber es ist sicher keine pandemiebedingte Notwendigkeit.
Aber das wäre eine andere Kolumne….