ANIMA*TANTRA Programm April 2019

Hallo liebe Tantriker und Tantrika, hallo ,

Was mich bewegt....

Vor einigen Jahren schon - ich hatte die Vierzig gerade überschritten - sagte jemand angesichts eines meiner ersten tantrischen Werbebilder zu mir: „Da haste Dich aber ganz schön glattgebügelt.“
Worauf ich erst mal total sprachlos war, da das Bild mit einem minimalen Weichzeichner und einem kleinen korrigierten Fältchen am Ohr sehr authentisch dem entsprach was die Kamera von mir hergab. Es kränkte mich, angesichts der Bandbreite sehr naturbelassen und unprofessionell abgelichteter oder fotorelevant-durchgestylter und nachbearbeiteter Mitbewerber, als meine eigene Retusche zu gelten.
Ich begann eigenen und fremden Fotos weniger Wert beizumessen. Spiegelten sie doch eh mehr Schein als Sein, im Auge des Betrachters und haben längst ihren Realitätswert verloren.

Viele Jahre habe ich damit verbracht, andere Menschen „schön“ zu machen, ihnen mit Make-up das gewünschte Gesicht zu geben, ihre Haare typgerecht zu stylen, ihre Kleider auf die Figur und ihr Styling auf ihre Farben abzustimmen.
Es ist etwas das mir kreative Freude bereitet. Ich finde es authentisch, in der Freiheit eines jeden Einzelnen und nicht kritikwürdig, was jemand aus sich machen möchte.
Außerdem kann ich es einfach ziemlich gut und die Menschen lieben es - auch das ist ein Grund.

Als Maya und ich letzte Woche ein Bild brauchten für unsere neue Website, da fiel mir wieder auf, dass es kein wirklich gut gestyltes, werbegerechtes Foto von mir gibt, das aktuell ist.
Ein Bild verwenden, das 20 Jahre alt ist, als mein Aushängeschild? Das soll all die Erfahrung transportieren, die ich inzwischen im Leben gemacht habe? Indem ich aussehe wie meine eigene Tochter? Ich dachte an Madonna... passt ja irgendwie gar nicht!!!

Ich habe meine mittleren Jahre auf der anderen Seite der Kamera und am Schminktisch verbracht, in Tantratempeln und mit Menschen, bei denen es nicht dran war mich egozentrisch in Szene zu setzen, wie in meinen Zwanzigern, im Rampenlicht und auf der Bühne des Künstlerlebens. Das wurde mir die letzten Tage noch einmal besonders klar.

Irgendwann, als ich begann mein Altern selbst im Spiegel zu sehen, als Internet und Werbung immer mehr zur Plattform der Schönen aus der Retorte wurde, zog ich mich endgültig aus dem eigenen Styling und der Selbstbespiegelung der welkenden Tatsachen zurück.
Mit Photoshop-Perfektionismus kann kein authentischer Mensch mithalten - keiner der beschließt echt zu sein, nicht bis zur Unkenntlichkeit zu Retuschieren oder zu Faken. Es machte auch keine Freude mit meinen Styling-Kundinnen um die Wette zu strahlen - es erschien mir unangebracht und wenig sinnvoll. Ebenso im Neotantra - da war Natur ohne Farbe fast wie ein spirituelles Zeichen, Styling aber die Facette einer oberflächlichen Esotussi.

Wenn ich unbearbeitet müde-alt aber bearbeitet oberflächlich-unecht aussah, dann wollte ich es lieber ganz lassen, ehe mich meine eigenen Bilder, die ich im Netz nie wieder ungeschehen machen kann, peinlich berühren müssen.
Erstaunlich, dass es mir so viele Jahre lang gelungen ist, fremde Menschen mit meinen Fähigkeiten wie Einfühlsamkeit und Stylingkönnen, in ihren Augen attraktiv, authentisch, strahlenden und glücklich zu machen.
Mir selbst war mein einst so selbstgerechtes Styling, seitdem ich mich mit Tantra beschäftige, nicht mehr gelungen und auch nicht wirklich wichtig gewesen.
Bin ich etwa schon ein alter Fuchs, der nach den zu hohen Trauben schielt?

Gerade in der Zeit, zu der ich dieses Jahr entscheiden muss, wie es mit meiner Schönheits-Beratung weitergehen soll - ob sie dem Tantra endgültig weichen muss oder ob ich sie in eine neue Form bringen kann - gilt es Profil zu zeigen. Was ich tue und lasse, soll strotzen vor Leben und Überzeugung. In diesem Sinne bin ich auch selbst meine eigene Visitenkarte. Tote Pferde reiten ist gar nicht meines, sonst hat nichts Neues Platz.

Wie darf ich als Tantralehrerin authentisch, vorbildlich altern? Irgendeiner sagt mir, ich solle doch lieber meine Haare dunkel färben, damit ich jünger aussehe... ich bekomme von Menschen, die ich kaum kenne zu hören, ich sei zu dick (oder wahlweise bei gleichem Gewicht auch für mein Alter zu dünn...)? Ist Schminken und "Anmalen" alleine schon kritikwürdig? Besonders dann, wenn ich gut darin bin und mir Retusche unterstellt werden kann? Wofür oder bei wem muss ich mich eigentlich entschuldigen, wenn die Haut mit über 50 nicht mehr bikinistraff ist oder mir meine Fitnessstudiogänge Muskeln an den Armen bescheren, wo andere mich lieber ohne sichtbare Sportambitionen hätten? Wer erteilt anderen dieses Recht an Mitsprache?

Ich sage es Euch!
Nur ich selbst!
Gar nix muss ich!
Mut zur Lücke!
Das Leben ist großzügig!
Ich liebe meine silbernen Haare und ich mag mich lieber schlank.
Muskeln finde ich geil und getuschte Wimpern auch.
Es ist mir Wurst, wenn wer die Nase rümpft!
Jeder soll es so tun wie er es schon kann oder noch muss.
Tantrische Toleranz bitte schön!

Wir dürfen schminken, färben und stylen, tätowieren, piercen und selbstgestalten.
Jeder Mensch ist ein Kunstwerk. Jeder ein Schöpfer.
Wer damit leben will, dass sein Internet-Konterfei der Realität nicht ähnelt, der darf das.
Wer Natur pur wichtig findet oder sich super authentisch fühlt, gleich ob das T-Shirt nun zur Gesichtsfarbe passt oder nicht, der macht nichts falsch. Wenn er es auszieht, ist er genauso nackt wie ich, die ich mit Farben besonders gut umzugehen weiß.

So will ich mit mir und dem was mir gefällt lebendig und freudig sein, wieder einmal Ängste vor Ablehnung, Bewertung und Missgunst erkennen und zu den Akten der Altlasten legen.
Der Andere darf anders sein als ich.
Und ich darf ganz ich sein.
Deswegen hier im Newsletter diesmal ein Bild von mir.
Mit aller Selbstliebe. Ohne Fältchenretusche, ohne Weichzeichner, ohne Fake.
Mit silbernen Haaren und großen Poren.
Mit Make-up, so wie ich es mag,
Lachend, auch wenn es mittlerweile ein paar Falten wirft.
Das bin ich mir wert. Das verbindet mich mit dem Leben.
Wem es nicht gefällt, der darf wegschauen.
Wenn mir einer sagt wie ich zu sein habe, werde ich bei ihm lassen, ohne es zu Meinem machen oder ihm gefallen zu müssen. Ich darf mich zeigen wie ich gerne ich bin.
Davonlaufen und heimlich alt werden gilt für mich nicht.
Dazu ist das Leben zu schade!
Heute fange ich mit den reiferen Jahren an, so wie damals mit dem Erwachsenwerden.
Ich gehe in Zeitlupe durch ein weiteres Tor des Lebens.
Wie will ich denn sonst einmal eine verrückte, glückliche, alte und immer noch sexuelle Frau werden?
Über Nacht? ?Morgens alt aufwachen?
Nö! Ich will hineinwachsen und jeden Moment erleben!
Mich flexibel auch dem Altern zeigen, ohne daran zu zerbrechen.
Mich nicht verbiegen, wo ich die Wahl habe gelassen zu sein.
Jung war ich schon mal. Ich weiß wie das geht.
Es lebe die wachsende Erfahrung - ich bin sehr lebendig.
Wer, wenn nicht ich und wann, wenn nicht jetzt.

Die Oma eines Freundes sage einmal:
"Wer nicht alt werden will, der muss sich jung das Leben nehmen."
"Die Kanten und Falten sind der Reiz an einer alten Shakti", sagte ein Ritualpartner...
Gleich wie - ich werde mich eh dem ergeben müssen was ist und es annehmen.
Die nächsten Jahre werden sehr spannend bleiben.
Was für mich reizvoller wird ist auch die Aufgabe:
Ab heute style ich bewusst ganzheitlich-reife und glücklich-selbstliebende Menschen, die ihr Alter nicht verstecken wollen. Willkommen in der Beratungsecke meines Tantrahauses!
Zeige dem Leben wer Du bist! Es lohnt sich jederzeit!

Herzlichst

Michaela Faridéh

ANIMA*TANTRA-Ticker:
* Maya und ich haben für unser gemeinsames Projekt eine neue Website am Start! Es ist Mayas Baby und Herzblut! Danke für Dein grosses Engagement, liebe Freundin. Es geht um die Verbindung von Tantra&BDSM - wer sich umsehen möchte, hat auf Mayas neuer Seite Gelegenheit dazu: tantra-bdsm.eu

* Beachte im Shop: Das Buch "Godeweg" - ein Werk von Daniela Parr - Bildband mit Beschreibungen über Kraft- und Kultplätze in Deutschland, Kraftquellen für Frauen und Begegnungen mit der Göttin.

* Der Tantraurlaub auf der Insel Fortaleza in Brasilien wird im Januar 2020 erneut stattfinden! Unsere Vorfreude ist gross - es gibt reges Interesse bei Wiederholern wie Neuinteressierten. Es kann sich daher bereits angemeldet werden!
–> Mehr Info und Anmeldung...

* noch was Trockenes aber wichtig: die Teilnahmebedingungen für Frühbucher werden stets den Gegebenheiten der Nachfrage angepasst - dadurch kommt es zu ganz unterschiedlichen Vergünstigungen - der Rabatt ist nicht generell bei allen Veranstaltungen vorhersehbar und konstant, sondern variiert je nach Anmeldeinteresse - das betrifft auch die Single-Frühbucherinnen. Nur wenn ein Nachlass für frühes Anmelden als Option für Euch eingeblendet wird, kann er auch genutzt werden. Die Teilnahme zum Frühbucherpreis ist nicht stornierbar. Der Rabatt verfällt bei Nichtteilnahme. Ebenso sind die Bedingungen wie Vergünstigungen für Springer. Bitte lest die Teilnahmebedingungen vor Buchung!

ANIMA*TANTRA meets Wilde Stille - Gründonnerstags-Special-Event
am Donnerstag den 18. April
Ein Verbindung von Tanz und Tantra unter der Leitung von Angelika (Tanz) und Michaela Faridéh (Tantra) - einsteigergeeignet und besonders.

Hier Angelikas Gruss mit einem Text an Euch:

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