Lieber Besucher,

momentan habe ich leider keinen aktuellen Kurs oder Abend für ältere Menschen im Angebot.
Bitte melde Dich bei mir, wenn Du Interesse daran hast unter 0172 6262400 oder anima-tantra@gmx.de.

Sobald es durch diese Interessensbekundungen genügend potentielle Teilnehmer gibt, teile ich Dir ein entsprechendes Kursangebot mit.


Facharbeit Silbergruppe 60+

 

Man meint immer, man müsse alt werden, um gescheit zu sein;
im Grunde aber hat man bei zunehmenden Jahren zu tun, sich so klug zu erhalten, als man gewesen ist.
Der Mensch wird in seinen verschiedenen Lebensstufen wohl ein anderer, aber er kann nicht sagen, dass er ein besserer werde, und er kann in gewissen Dingen so gut in seinen zwanzigsten Jahren recht haben als in seinen sechzigsten.
 
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
 

Diese Arbeit ist meinen Großeltern gewidmet.

Nicht nur, weil sie stets Alten wie Jungen mit Respekt und Liebe begegneten, in jedem Alter Tugenden vorlebten, die mir allezeit Mut machen zu mir zu stehen, sondern auch weil ich durch ihr Vorbild und Dasein weder Angst vor dem Altern, noch vor dem Sterben habe.

Im Besonderen auch, weil sie Zeit ihres Lebens ein Liebespaar waren.

 

 

anima tantra facharbeit silbergruppe 60plus

Hier geht es zur interessanten Gesamtauswertung!


1.       Es wurden Personen aus meinem Umfeld und den Tantragruppen befragt.

  •  die befragten Menschen mussten mindestens 55 Jahre alt sein

  •  die Hälfte der bewerteten Bögen sind von tantrapraktizierenden Menschen

  •  ca. ein Viertel stammt aus meinem Bekanntenkreis ohne Tantraerfahrung

  •  ca. ein Viertel wurde anonym abgegeben

2.         Die Rückläuferquote unter den verschickten Bögen an den Verteiler und Bekanntenkreis betrug insgesamt ca. 5% bezogen auf alle Altersgruppen innerhalb von 4 Wochen. Bezogen auf die Altersgruppe für die der Bogen gedacht war, erreichten die beantworteten Bögen einen Anteil von 25% der angefragten älteren Menschen. (In der Bundesrepublik Deutschland sind über 20% der Gesamtbevölkerung um die 60 Jahre oder älter. Übertragen auf ca. 600 erreichte Personen über Verteiler und Internetposting beläuft sich die erreichte Gruppe um 60 Jahre auf ungefähr 120 Personen)

3.         29 Personen haben die Befragung mitgemacht, davon 15 Männer und 14    Frauen, alle zwischen 55 und 73 Jahre alt. Ihr Durchschnittsalter betrug 62,03 Jahre.

Durch verstärkte persönliche Akquise hätten es in einem etwas größeren Zeitraum leicht weitaus mehr werden können, was aber den Facharbeitsrahmen überschreiten würde.

4.         Die Auswertung der Bögen erfolgte Frage für Frage und wurde prinzipiell nicht nach Geschlecht, Bildung oder Herkunft eingeteilt. Zur Sexualität gibt es eine Ausnahme, in der Männer und Frauen sich getrennt zur Sexuellen Leistungsfähigkeit des Körpers äußern konnten.

Die detailierte interessante Auswertung der einzelnen Fragen an die Silbergruppe kannst Du HIER nachlesen. Diese Auswertung nahm ca. 20 Stunden in Anspruch und enthält die wichtigsten Erkenntnisse des Fragebogens zusammengefasst.
 


Fazit für tantrisches Arbeiten mit älteren Menschen

„Leben und Lieben in der 2. Lebenshälfte“, „Forever Young – Lebensfreude pur“

Die Ergebnisse der untersuchten Zielgruppe, lassen in Programmen, die ältere Menschen ansprechen sollen, folgende Schlüsse und Möglichkeiten des Tantra sinnvoll erscheinen:

Für fast alle Befragten ist erstaunlicherweise das Internet sehr gut nutzbar und kann daher als Medium der Werbung und Information sowie des Kontaktes erfolgreich eingesetzt werden.

Die größte Herausforderung sind körperlich-geistige Alterungsprozesse und die Folgen im täglichen Leben. Die segensreichsten Errungenschaften sind positive Charakterbildung und Lebenserfahrungen, wobei Ängste und Tabus Richtung Sexualität ein Hemmnis der Teilnahme bilden, das es speziell für diese Zielgruppe zu beleuchten gilt.

Tantrisches Arbeiten sollte daher darauf abzielen Entwicklungen im Alter leichter zu akzeptieren, eine heilsame Lebenseinstellung zu pflegen und Reifen positiv zu bewerten, sowie Gebrechlichkeit nebensächlicher werden zu lassen. Beispielhaft wäre es, schöne, lebenslustige, aktive Erlebnisse, Reisen und Neues mit sozialen Kontakten zu Gleichaltrigen und Jüngeren zu bieten, zum sinnvollen, genußorientierten Nutzen der verbleibenden Lebenszeit mit Lebenshilfen zu Humor und Tiefgang. Dabei sollten Übungen und Meditationen zukunftsorientierte Themen wie Partnerschaft, veränderte Sexualität im Alter und Charakterbildung in den Vordergrund stellen, da Spiritualität – speziell die Themen Krankheit und Tod - immer noch zwiespältige, angstbesetzte Themen sind, die zwar großen Behandlungsbedarf haben, sich aber nicht zur Teilnehmerwerbung eignen. Lebenssinn und Selbstfindung verpackt in kulturelle Erlebnispakete für gleichermaßen unternehmungslustige Alleinstehende (zum besseren Kennenlernen) aber auch offene Paare (die ihre Partnerschaft lebendig gestalten wollen), lassen sich erfolgreich umsetzen.

Wir können mit Tantra und der Bewusstwerdung des Lebens und der Stille aus der es entspringt, dem „Annehmen-Lernen was ist“, sowie der sehr bewussten Reflexion und dem Sein im Hier und Jetzt, einen Beitrag zur Lebensqualität älterer Teilnehmer beitragen und Ihnen auf der Suche nach dem Wesentlichen Hilfestellung leisten.

Die Werte und Charaktereigenschaften, die älteren Mitmenschen zugeschrieben werden, decken sich in vielen Punkten mit einem persönlichen tantrischen Weg der, aus der Falle des Ego heraus, Weltliches hinter sich lassen darf. Gerade weil Sinnfindung und Loslassen an Stellenwert gewinnen und neue Perspektiven für die letzten Jahre ohne Kinder und Arbeit gefunden werden wollen, wenn Spiritualität plötzlich etwas greifbarer wird, kann Meditation und Körperarbeit das Altern gut unterstützen. Konkret mit Tantrakursen in Kombination mit Familienstellen, Kurs in Wundern oder verschiedenen Unternehmungen wie z.B. dem auffällig beliebten Tanzen und Musikhören (Romantisches wie auch fetzige Oldies und sanfte Wellnessmusik) können wir reiferen Menschen eine besondere Freude bereiten.

Fast alle Befragten finden ihren Körper attraktiv, haben oder suchen Sexualität, meist mit einem festen, gleichaltrigen oder jüngeren Partner. Trotzdem wird das abnehmende Äußere mit gewisser Wehmut gesehen und bekommt in Körperpflege und dem Erlebenwollen des Körpers und der vertrauten, gefühlvollen Sexualität mit sich und einem Partner einen hohen Stellenwert.

Tantra kann hier gut unterstützen, über mehr Gefühl und gegenseitiges Verständnis als in jüngeren Jahren. Allerdings machen sich auch Stress und Müdigkeit stärker bemerkbar, sowie altersbedingte Probleme wie Erektionsstörungen, Scheidentrockenheit und Probleme des Urogenitalsystems. In diesem Sinne verständnisvoll geleitete Rituale mit genügend Pausen wie Ausziehritual, sanfte Vereinigung, Sinnesritual, Zwiegespräch, Übungen zur Wahrnehmung von Körper, Zeit und Raum sind nur einige Bespiele, die helfen sich zu öffnen, zu kommunizieren und zu praktizieren. „Die Lebensqualität verbessert sich“ sagen ältere TN und man „wacht sexuell auf“. Eine untergeordnete Rolle spielen Hilfsmittel beim Sex. Hier sind die Älteren recht pragmatisch und benutzen nur was sowieso gebraucht wird, z.B. Gleitcremes und Wäsche. Umgebung und Gestaltung für Sinnlich-sexuelles wie auch Tantrisches sollten sehr vertrauenserweckend wirken und Entwicklungen mehr Zeit geben, was den Wünschen älterer (Sexual-)partner besser entspricht. Hier können tantrische Veranstaltungen viele Möglichkeiten der Entfaltung geben zur Gestaltung einer angenehmen Atmosphäre und Tipps für die Sexualität zu Hause und den Umgang mit Zeit und weiblicher Sexualität. Auch aus den gegebenen Informationen über Wunschpartner und dem was sie gerne noch lernen würden lässt sich zusammenstellen was Männer und Frauen wirklich bei ihren Partnern suchen bzw. selbst zu geben bereit sind und mit einer entsprechende Veranstaltung belegen. Auch wenn die Meisten keine speziellen Veranstaltungen für Menschen über 60 bevorzugen kann ein Veranstalter vieles für Programmpunkte von Abenden und Seminaren sehr teilnehmernah nutzen – vor allem bei den unternehmungslustigen Singles. Einen Minifragebogen, bei Anreise ausgeteilt und fast am Anfang eines Seminares wieder eingesammelt, könnte gute Hinweise geben, wie man sein Programm flexibel – zum Beispiel an offenen Nachmittagen – noch besser auf die Teilnehmer ausrichten kann.

Grundsätzlich sollte man auf Möglichkeiten achten das Sitzen und Stehen angenehm und kurz (30-60 min.) zu halten da die Hälfte der TN über Probleme des Bewegungsapparates klagt und sich lieber gemächlich bewegt oder liegt. Es empfehlen sich Spaziergänge, Stuhlkreise, Massageliegen und Kuschelnester mit Raumtemperaturen um 24 Grad.

Über drei Viertel der Älteren finden vielfältige Veranstaltungen im Bereich Wellness und Entspannung gut. Massagen sind das absolute Wellnesshighlight, gefolgt von Meditationen und Sauna. Immer wieder ergaben die einzelnen Fragen, wie beliebt, wichtig und unersetzlich intensive Berührung für die Gruppengestaltung eingesetzt werden sollte.

Bei einem konkreten Selbsterfahrungstreffen erwarten ältere Teilnehmer viel Nähe und Körperkontakt in einer kreativen Mischung mit Unterhaltung, Vorträgen, Gesang und Kreativem. Alle wollen dabei etwas trinken – meist Wasser – nur wenige wollten ausgiebig Essen, aber feine Häppchen sind sehr willkommen. Die Nennungen der beliebten Uhrzeiten gingen weit auseinander, es empfiehlt sich aber ein Abendende zwischen 22.30 und 23 Uhr.

Viele Punkte aus dieser Befragung sind insgesamt sehr hilfreich und immer wieder wert in die Arbeit mit Älteren einzufließen, auch wenn sie in Gruppen mit Jüngeren zusammen sind. Gegebenenfalls durch kompetentes Einzelcoaching und freie Angebote am Mittag eines Seminartages kann man den Tantrikern 60+ gerecht werden.

Michaela Butsch-Magin